Resümee Malaysia
Wir waren nicht an der Ostküste der malayischen Halbinsel und auch nicht in den Provinzen Sabah und Sarawak auf Borneo, trotzdem war das was wir "nur" auf der Westseite erlebt haben unglaublich vielfältig. Von der modernen und trotzdem noch authentischen Metropole Kuala Lumpur, über die Bergwälder und Teeplantagen der Cameron Highlands bis zur Insel Penang mit dem unglaublichen Kultur- und Religionsmix in der Hauptstadt Georgetown und der Urlaubsdestination Langkawi. Die Menschen sind unglaublich nett und gleichzeitig zurückhaltend bis reserviert, die Infrastruktur ist sehr gut und macht das individuelle Reisen einfach. Wir planen schon unsere weitere Reise nach Malaysia. Dann wohl nach Borneo.
Langkawi
Mit einem Grab Taxi sind wir von Georgetown nach Kuala Kedah zum Fähranleger gefahren. Die Fährüberfahrt dauerte eineinhalb Stunden und war etwas ruppig. Unsere Unterkunft liegt am Pantai Tengah, einem der besser erschlossenen Strände auf Langkawi. Das Hotel ist etwas abseits vom Strand, sehr basic aber absolut traumhaft am Wald gelegen.
Ich war das letzte Mal vor 31 Jahren in Langkawi, seitdem ist viel passiert. Insbesondere an den Stränden, auch den versteckteren, hat ein Bauboom eingesetzt mit bis zu 10 stöckigen Gebäuden. Das ist wohl eine Zwangsläufigkeit wenn etwas schön ist. Was sich aber kaum verändert hat ist das Hinterland der Insel, abseits der Strände. Das Leben hat dort seinen gemächlichen Lauf und grosse Teile sind immernoch von Dschungel bedeckt. So sieht man auf den Fahrten ins Hinterland verschiedene Affenarten und auch eine Python die die Straße überquert. Wir hatten für 2 Tage ein Auto, da in meinem Führerschein die A Klasse nicht markiert war, und somit das legale Führen eines Zweirads nicht möglich war. Im Gegensatz zu anderen Ländern in Südostasien achtet man hier sehr genau auf die Einhaltung der Verkehrsregeln. Auch das Vorlegen eines Internationalen Führerscheins ist Pflicht.
Die Strände auf Langkawi sind ganz nett, aber nichts besonderes verglichen mit denen an der Ostküste Malaysias. Der Hauptgrund für eine Reise ist das dörfliche, zum Teil wilde Innere der Insel. Hier erschließt sich erst der eigene Reiz Langkawis.
Penang
Von den Cameron Highlands haben wir uns auf den Weg nach Penang gemacht. Eine Insel vor der Westküste von Malaysia. Nach 5 stündiger Busfahrt kamen wir in Georgetown an, dem Hauptort der Insel. Unser Hotel liegt inmitten von Little India und somit im Herzen der Stadt. Unglaubliche Gerüche und kulturelle Sehenswürdigkeiten an jeder Ecke. Die meiste Zeit verbringen wir im Umfeld des Hotels. Es ist ein unendliches Kaleidoskop an Eindrücken. Einmal fahren wir mit der Zahnradbahn auf den Penang Hill. Dort gibt es im Dschungel Tierleben zu entdecken. Die unvermeidlichen Makkaken, aber auch Brillenlanguren, Riesenhörnchen und eine Krait, eine Giftschlange. Die Tage in Penang vergehen wie im Flug. Es sind hier keine großartigen Sehenswürdigkeiten, sondern die Atmosphäre, das Flair was Penang so besonders macht. Jeder der nach Georgetown kommt sollte im historischen Viertel in einem der vielen restaurierten Häusern wohnen. Unsers war eine renovierte vormalige chinesische Apotheke. Toll!
Cameron Highlands
Fahrt von KL in die Höhenlagen der Cameron Highlands mit Teefarmen und feucht-gemäßgtem Klima. Mit dem Bus ging es vom sehr gut organisierten zentralen Busbahnhof in den 5 Stunden entfernt liegenden Hauptort der Camerons Tanah Rata. Zuerst über sehr gut ausgabaute Autobahnen, dann aber über kurvige, enge Strassen auf 1500m Höhe. Das Wetter hier ist relativ kühl, heißt, man braucht ein Jäckchen am Abend. Der Ort Tanah Rata ist ein auf den Wochenendtourismus der Einwohner von KL zugeschnittenes Städtchen mit Hotelburgen und Riesenparkplätzen. Unter der Woche, als wir dort waren, war es erträglich voll. Das Wochenende möchten wir dort tatsächlich nicht erleben. Neben Tee- sind auch Erdbeerfarmen das Aushängeschild des Ortes, haben uns aber wegen der weniger exotischen Ausstrahlungskraft von Erdbeeren eher weniger interessiert. 2 Nächte und somit einen ganzen Tag hatten wir für die Erkundung des Gebiets eingeplant. Reicht auch.
An diesem Tag wnderten wir von Tanah Rata auf einen Hügel durch den doch sehr wilden Dscgungel der Highlands und dann weiter zur Cameron Highlands Teeplantage. Der erste Teil des Weges auf den Hügel war ein zwar steiler aber gut erkennbarer Pfad mit kurzen Kletterabschnitten, der zweite ein weniger witziger, kaum erkennbarer, fast zugewachsener Dschungelpfad Richtung Teeplantage. Trotz permanentem Berühren der Dschungelpflanzen haben uns keine hier weit verbreiteten Blutegel erwischt. Nach 4 stündigem Ironman Dschungeltrekking bis zur Teeplantage haben wir uns ab diesem Zeitpunkt nur noch motorisiert fortbewegt. Witzig, daß wir im Nachhinein erst von einer bestätigten Tigersichtung in diesem Bereich der Camerons erfahren.Die Sorgen bezüglich Blutegeln wären dann wohl eher sekundär gewesen. Trotzdem eine spannende Wanderung mit tollen Einblicken in den Gebirgsdschungel und den Teeanbau.
Impressionen unserer Wandertour durch die Cameron Highlands.
Kuala Lumpur
Über Doha sind wir nach Kuala Lumpur geflogen. Die Ankunft in Malaysia war etwas chaotisch und der Flughafen überfüllt. Grund dafür war die ASEAN Konferenz zum gleichen Zeitpunkt zu der, neben anderen asiatischen Staatschefs, auch der gelbhaarige Herr aus den USA erwartet wurde. Dies war auch der Grund für Sperrungen und Umleitungen im Innenstadtbereich von KL. Hat uns aber weniger beeinträchtigt.
KL selbst, wie auch der Rest des Landes, ist eine tolle Mischung aus verschiedenen Völkern und Religionen, die hier unbeeinträchtigt nebeneinander existieren. Sehr schön zu sehen. Die Küche ist daher ein Gemisch aus verschiedenen Einflüssen und deshalb ungeheuer vielfältig. Das Erscheinungsbild der Stadt ist sehr divers. Moderne Hochhäuser, z.T. die höchsten der Welt, wechseln sich mit Altstadtvierteln und Klöstern, Moscheen und Schreinen ab. Dazwischen Garküchen mit unterschiedlichen Köstlichkeiten.
Tagesausflug zu den Batu Caves bei Kuala Lumpur. In den Höhlen befinden sich mehrere Schreine die es über steile Treppen zu erkunden gilt. Die Höhlen sind eine der heiligsten Orte für Hindus außerhalb Indiens. Belagert werden diese von einer Unmenge Affen. Also insbesondere beim Genuß von jeglicher Nahrung ist Vorsicht geboten. Das Eis in einem der Fotos unten hat der Affe zuvor von einem Touristen erbeutet.
Die Petronas Towers bei Nacht von unserer Strasse aus gesehen. Dort war unser Hotel. Dieses Viertel ist wohl das aktuelle In-Viertel von KL, von der Anzahl der Influencer Foto Sessions zu urteilen. Das Viertel ist Chow Kit, die Strasse Jalan Doraisamy und das Hotel Stripes Kuala Lumpur, von Marriot. Absolut empfehlenswert. Nettes Gegend mit kleinen Geschäften und Cafes.